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Zusammenfassung meiner Pferdefotoreise in den Libanon - hat es sich gelohnt?

Vorab möchte ich schreiben, dass ich diese Reise bei Jessica Boron gebucht habe. Ich verfolgte ihre Arbeiten und Bilder schon eine Zeitlang und war entsprechend angetan. Sie veranstaltet auch Pferdefototouren in ihrem Heimatland, Polen, und somit dachte ich, sie weiss, wie es geht und ist erfahren. Und da fremde Länder mich schon immer sehr reizen, buchte ich die Reise bei ihr.


Ich wurde masslos enttäuscht. Wie gesagt, ich schildere hier nur meine persönlichen Eindrücke und Enttäuschungen - dass das sehr subjektiv ist, versteht sich von selber.


Aufmerksam auf die Reise wurde ich durch wunderbare Bilder des Libanons, an dem zahlreiche Pferdeshootings stattfinden sollten. Wir sollten jeweils morgens und abends shooten. Dem war nicht so. Am ersten Tag wurden wir erst nachmittags um 15 Uhr abgeholt (so lange sass ich im Hotelzimmer - wie schade ). Es gab keine Vorstellung in der Hotellobby mit den andern beiden Teilnehmerinnen (2 Fotografinnen). Jessica eröffnete uns, dass die meisten Shootings nicht stattfinden. Ein Stall stände unter Quarantäne (dort hätte das Wasserfallshooting stattgefunden), ein anderer Stall zum Ruinenshooting läge zu dicht an der syrischen Grenze (weiss man doch vorher?) und ein weiteres Shooting in einer historischen Arena würde flach fallen, da sie, Jessica, dort keine Genehmigung bekommen hätte.


An ersten Abend hatten wir ein Shooting am Strand mit einem Schimmelhengst. Ein Fotografenhalfter hatte Jessica nicht dabei, diesen Tag nicht und auch keinen anderen. Das Pferd hatte Boots an (fast bis Karpalgelenk) und wir 3 Teilnehmerinnen bettelten, dass sie abgenommen werden. Das geschah dann auch. Das Pferd war klasse, aber es wurde leider nicht korrekt aufgestellt, zumindest für Portraits. Im Gegenteil, Jessica lobte den Besitzer, wie gut das Pferd stehe.


Am zweiten Tag wurden wir wieder erst um 14 Uhr abgeholt (erst hiess es 12 Uhr, wurde dann aber eine Minute vor 12 Uhr verschoben auf 14 Uhr) und wir fuhren in die Berge (traumhaft schön). Statt der angekündigten 3 Pferde kam eines und es sah aus wie vom Schlachter gerettet, rippig, nicht besonders hübsch (aber sehr brav und lieb). Ich versuchte, das Beste rauszuholen.


Den dritten Tag wurden wir gegen 11 Uhr abgeholt und zu einem Stall gefahren, der wiederum in den Bergen lag. In der prallen Mittagssonne und bei fast 40 °C wurde in einer Reitbahn fotografiert. Mir ging es den Tag überhaupt nicht gut, ich hatte wohl was falsches gegessen oder getrunken, und sass deshalb nur am Rand. Reitbahnfotos könnte ich auch zuhause aufnehmen, - insofern war ich nicht traurig über das verpasste Shooting, dass ich anstatt dessen kotzend in den Blumenrabatten verbrachte.


Den letzten Tag ging es wieder in die Berge und wir fotografierten an einem Stall Pferde vor bunten Blümchen und Büschen - nicht grade sehr libanesisch, Blumen hab' ich auch daheim. Büsche erst recht. Für eine Fotoeinstellung gingen wir zum Ende des Stalls, der dort zum Tal abfiel. Das Pferd stand dort quasi vor Wolken - das mochte ich ganz gern. Das letzte Pferd an diesem Tag lief kopflos in der Reibahn mit einem großen Halfter, an dem noch das Preisschild hing. Es wurde nicht abgenommen. Aber das Reitbahnthema hatten wir ja auch schon.


Zwischen den Zeilen lest Ihr sicher schon meinen Frust. So eine lange Reise, mit Flug & Co auch nicht ganz so billig, keine Erstattung für ausgefallene Shootings, im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, man ist sauer auf mich, weil ich laufend Vorschläge machte oder offensichtlich total enttäuscht war über den Ausfall der Shootings. Ich müsse doch Verständnis haben? Ja, haaaalllo?


Ich habe sehr viel Zeit im Hotel verbracht, für meinen Geschmack viel zu viel (alleine den ersten Tag bis 15 Uhr auf der Bettkante rumgedödelt). Gerne hätte ich Land und Leute kennengelernt. Zum Glück hat Jessica's Freund (ein Libanese) sehr viel über sein Land und die Menschen erzählt und auch so kann ich sagen, dass der Libanon einen Reise wert ist. Aber gebucht hatte ich ja Pferdeshootings in mega Locations? Ja, da war was.


Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich so offen schreibe oder nicht. Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, und so sind diese Zeilen entstanden.


Es gab schon mal eine etwas merkwürdige Pferdefotoreise (war sogar ein Workshop) in meinem Leben, Island 2017. Damals hatten sich Marion und Annie ein Herz genommen,

dazu etwas zu veröffentlichen, damit sich interessierte Teilnehmer für die Wiederholungsreise rechtzeitig ein Bild machen konnten. Das finde/fand ich fair und gut.


Diesmal ist es denn also an mir. That's it.



Unsere versprochenen Shootinglocations (abfotografiert aus der Ausschreibung).




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